Was wäre, wenn wir die Rollen tauschen?
Das Leben in Haiti:
Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt, es liegt genau neben der Dominikanischen Republik. Das Paradies und die Hölle sind in einem vereint.
Während die Landschaft kaum schöner sein kann, regiert die Hungersnot und Armut das (Über) Leben.
Abgesehen von den Naturkatastrophen, bestimmen zusätzlich Bandenkriege, Korruption, Plünderungen und extreme Gewalt den Alltag der Haitianer. Kinder werden versklavt und misshandelt, Menschen schlafen im Regen und essen Abfälle. Leute werden brutal gequält (siehe ausw. Amt, Presse). Erpressungen, Korruption, Straßensperrungen. Haiti ist teilweise von dem Rest der Welt abgeschnitten. Die Post sendet nicht, die Fluggesellschaften fliegen manchmal nicht. Die Grenzen werden dicht gemacht. Restavecs sind sogenannte Kindersklaven, die in reicheren Haushalten „gehalten“ werden (ca. 250.000), teilweise sexuelle Delikte.
Die Menschen haben keine richtigen Perspektiven, keine Arbeitsmöglichkeiten – sie besorgen sich Waffen, werden kriminell und sehen keinen anderen Ausweg, um sich zum Beispiel Lebensmittel zu beschaffen. Sie sind auf Hilfe von Außen angewiesen. Für Touristen ist es extrem gefährlich, bis hin zur Entführung mit brutaler Gewalt. Durch die Coronapolitik, sowie der Russland/Ukrainekonflikt und die daraus resultierende Folgen/Inflation, hat sich die grausame Lage um mehr als das doppelte verschlechtert.
Folgend ein paar wichtige Daten:
1804 Sklavenaufstand
1900 politische Instabilität, Zahlung an Frankreich
1915-1934 Präsident Trujillo (Massaker zwischen Haiti und Dominikanische Rep.,
20.000 Tote Dominikaner, 30.000 Haitianer)
1957 – 1986 Vater und Sohn Duvalier-Francois haben die Staatskassen geleert,
Militärische Gruppen (Tonton Macoute) ca. 60.000 gefoltert/getötet
1986 Volksaufstand, Sturz der Machthaber
1990 gescheiterter Versuch einer Demokratie (Jean-Bertrand Arstide)
7 Monate nach Militärputsch abgesetzt…
Dadurch wieder hunderte von Festnahmen, Folterungen,
Hinrichtungen von Bürgern
1995 Rene Preval der 2. Demokratisch gewählte Präsident
2000 kehrte die Präsidentschaft an Arstide zurück:
Politische Instabilität, Korruption, Kriminalität, Elend
2004 Volksaufstand
UNO und Friedensmission MINUSTAH beteiligten sich 13 Jahre,
um die innere Lage zu besänftigen.
2010 12.01.2010: starkes Erdbeben, mindestens 300.000 Tote,
350.000 Verletzte, 1,5 Millionen Leidende.
Das Land lag in Trümmern, Regierungsgebäude, Kirchen…
Abfälle der UN-Station Hispaniola mit Cholera verseucht.
Die Epidemie tötete 10.000 Menschen und mehr als 600.000 Erkrankte.
2016 entschuldigte sich die UNO, tat aber nichts.
11/2010 Wahlen: Musiker und Politiker Michel Martelly
2015 Amtsantritt Jovenel Moise, Korruptionsskandale
(Oppositionsbehaupteter Wahlbetrug) weiter M. Martelly
10/2016 Hurrikan Matthew: 400 Tote
7.2.2017 neues Wahlverfahren: Amtsantritt Jovenel Moise.
Mehr als 2 Milliarden Dollar, fiel nach einem Bericht des Obersten
Rechnungshofes in die Hände von 3 Regierungen, es ging um venez. Öl.
Mit dem sich die Regierungen von Preval, Martelly und Moise bereichert hätten.
2019 Das Land protestierte.
2021 Der oberste Rat hat eine Resolution herausgegeben, dass die Amtszeit von
J. Moise am 07.2. endet. Der Präsident weigerte sich.
Proteste, Unruhen, Krisen, Gewalt, Polizeiliche Willkür
7.7.21 Ermordung des Präsidenten J. Moise
60 Prozent leben unterhalb der Armutsgrenze. Landwirtschaftliche Quellen: Kaffee, Mango, Kakao, Zucker, Reis. Das Land ist abhängig von Geldüberweisungen und Zuwendungen von Verwandten aus dem Ausland.
Die Sterblichkeit in Haiti ist extrem hoch, hauptsächlich durch Krankheiten wie Durchfall, Atemwegsinfektionen, Malaria, Tuberkulose, HIV.
Die Unterernährung der überwiegenden Mehrheit der haitianischen Kinder trägt wesentlich zu ihrem Gesundheitszustand bei und verursacht Probleme in der Entwicklung.
Kinderhandelnetzwerke sind in Haiti sehr aktiv. In den meisten Fällen entführen Menschenhändler Kinder, in betrügerischer Absicht in die Dominikanische Republik. Eltern denken oft, dass es das Beste für ihre Kinder sei. Dabei sieht die Realität anders aus. Kinder werden ausgebeutet. Insbesondere Mädchen, die zunächst als Hausangestellte beschäftigt werden, dann aber zur Prostitution gezwungen werden.
Sexueller Missbrauch ist in Haiti ein ernstes Problem. Statistiken zeigen, dass 50% der Mädchen vergewaltigt wurden, und dass dies bei mehr als einem Drittel der Mädchen, vor ihrem 15. Lebensjahr passiert.
Fehlender Zugang zum Trinkwasser, ein schlechtes Sanitärsystem sind besorgniserregend. Die Ressourcen sind knapp, die Bevölkerung wächst.
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